Ein beunruhigender Trend macht sich in den vergangen Jahren sogar unter Schülern und Studenten breit. Mühelos lernen, sich an alles erinnern, immer fit sein – um dem Leistungsdruck standhalten zu können greifen Schüler und Studenten immer häufiger zu Aufputschmitteln. Ob legal oder illegal, alles ist Recht beim sogenannten IQ Doping oder auch Gehirndoping (detailliertere Informationen zu diesem Themengebiet findet man z.B. auf gehirn-doping.info. Eingenommen wird alles, was munter macht, die Aufmerksamkeit steigert oder die Nerven beruhigt. Möglich macht das vor allem eine neue Generation von Medikamenten, die jedem den Flug in geistige Höhen verspricht. Nebenwirkungen durch den fortwährenden Drogenkonsum, wie sie in früheren Zeiten nicht nur den Künstlern der Beat Generation zusetzten, werden angesichts des Fortschritts der Medizin einfach beiseite gewicht. Dabei ist vielen gar nicht klar, was sie sich und ihrem Körper damit antun. Wer seine Hirnleistung mit leistungssteigernden Mitteln verbessert, die wie die sogenannten Antidementiva eigentlich für Kranke gedacht sind, sollte die Nebenwirkungen nicht einfach verdrängen. Die Freude über ein gesteigertes Leistungspensum und der anfängliche Höhenrausch weichen schnell, wenn man mit Schlafstörungen, Herzbeschwerden und Psychosen zu kämpfen hat. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele dieser Medikamente nur verschreibungspflichtig sind oder sogar unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Der Leistungsdruck in der heutigen Zeit ist enorm. Viele Schüler und Studenten werden mit den Anforderungen, die an sie gestellt werden, einfach nicht mehr fertig. Oft ist der Medikamentenmissbrauch der einzige Ausweg, den sie sehen. Dass sie dabei in einen gefährlichen Kreislauf einsteigen, ist den jungen Menschen oft nicht bewusst, oder sie wollen es nicht wahr haben. Tatsächlich kommt das Gehirndoping einem starken Suchtverhalten gleich. Auf Dauer geht es nicht mehr nur um die mentale Leistungssteigerung, sondern es ist mit einer starken psychischen Abhängigkeit zu rechnen. Wer ohne Aufputschmittel nicht mehr lernen kann, kommt in die Bredouille, wenn die Medikamente ausgehen. Bald geht es nur noch darum, wie man an neue leistungssteigernde Mittel kommt – typisches Suchtverhalten eben. Es gibt aber nicht nur gesundheitliche Risiken zu bedenken, sondern auch ethische Probleme. Es kommt zu einem Zwei-Klassen-System, wenn ein Teil der Schülerschaft zu drastischen Mitteln wie Doping greift und der Rest sich ehrlich mit harter Arbeit vorbereitet hat. Eine Entschärfung der Entwicklung wäre sicherlich zu erreichen, wenn man das aktuelle Anforderungsprofil und Studiensystem hinterfragen würde. Letztendlich liegt es aber bei jedem selbst, welche Methode er anwendet, um seinen eigenen Leistungsansprüchen gerecht zu werden.