John Giorno wurde am 4ten Dezember 1936 in New York geboren. Er graduierte 1958 an der Columbia University und arbeitete 1962 zunächst als Börsenmakler in New York. Dort traf er auf Andy Warhol, mit dem er bis Mitte der sechziger Jahre in engem Kontakt stand. Warhol übte einen großen Einfluss auf Giornos künstlerische Entwicklung aus und ermutigte ihn, mit Poesie, Performance und Tonbandgeräten zu experimentieren. Warhols Experimantalfilm Sleep war es außerdem, der Giorno bekannt machte.
1965 gründete Giorno tatsächlich seine Plattenfirma „Giorno Poetry Systems”. Diese Firma experimentierte mit der Dokumentation, Entwicklungen und dem Nutzen der modernen Kommunikationstechnologie. Hierbei arbeitete er bevorzugt im Genre des „Spoken Word”, also des „gesprochenen Wortes”, einer darstellung der Kunst, bei dem ein lyrischer Text oder eine Erzählung dem Publikum vorgetragen wird.
Dadurch entstand mit der Zeit ein Netzwerk mit Beiträgen zahlreicher, hauptsächlich New Yorker, Künstler, die im Bereich der bildenden und der darstellenden Kunst tätig waren. Unter ihnen befand sich auch William S. Burroughs.
Aus diesem Netzwerk entstand die Aktion DIAL-A-POEM, bei der täglich wechselnde Gedichte auf Anrufbeantwortern abgefragt werden konnten. Sie wurde 1970 im Museum of Modern Art gezeigt.
Bei Giorno Poetry Systems wurden über 40 LP-, CD- und Videopublikationen veröffentlicht.
Mit der Performance „Everyone gets Lighter” nahm Giorno 2004 einen persönlichen Bezug auf seine Beziehungen auf Warhol, Burroughs und Keith Haring. Sein künstlerischer Ansatz wurde unter anderem von der späteren Industrial-Culture aufgenommen und weiterentwickelt. Giorno zählt noch heute zu einer der Schlüsselfiguren der New Yorker Beatnik-Szene.
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